28.Jan 2016

NATURBEOBACHTER AUS DER REGION


Grapefruit, Pampelmuse und Co. – gesunde Früchte für die kalte Jahreszeit

Astrid von Reis

Wenn Gerade in der kalten, nassen Jahreszeit, in der naturgemäß die Erkältungskrankheiten Hochkonjunktur haben, ist die Ernährung mit gesunden, vitamin- und mineralstoffreichen Obst- und Gemüsesorten sehr angeraten. Hier kommen die meist kugeligen Früchte mit inzwischen vielen Sorten der Zitruspflanzen (Gattung Citrus) aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) gerade recht. Neben der Apfelsine, der Zitrone und der Mandarine haben vor allem die Grapefruit aber auch die Pampelmuse und die Pomelo durch den hohen Gehalt an Vitamin C, Antioxidantien, Bioflavonoiden (sekundäre Pflanzenstoffe), weiteren Vitaminen und Mineralstoffen bei wenig Kalorien für die Gesundheit eine hohe Bedeutung. Auch die Stimmung aufhellenden ätherischen Öle in z. B. Duftlampen sind an grauen Tagen ein Segen.

Die Pampelmuse (Citrus maxima) ist in Indonesien beheimatet und gilt als Stammpflanze der Apfelsine (Kreuzung mit Mandarine), der Grapefruit (Zufallskreuzung mit Apfelsine) und der Pomelo (Kreuzung mit der Grapefruit). Die Pampelmuse ist die größte Zitrusfrucht und kann bis zu sechs kg schwer werden. Sie enthält 45mg Vitamin C auf 100 g, hat eine sehr dicke, gelbe Schale und dient hauptsächlich der Öl- und Likörherstellung. Sie ist kaum noch im Handel, da die saftreichere und aromatischere Grapefruit beliebter ist.

Die fruchtige, leicht süßlich und kaum bitter schmeckende Pomelo (Citrus maxima) ist um 1970 in Israel entstanden. Sie gilt als eine Sorte der Pampelmuse und stellt damit keine eigene Art dar. Sie ist etwas größer als die Grapefruit und hat eine rundliche bis birnenförmige Form, eine gelbliche, dickwandige, großporige Schale und wird bis zu 2,5 kg schwer. Sie enthält 41 mg Vitamin C auf 100 g und schmeckt am besten, wenn ihre Schale schon schrumpelig ist.

Grapefruits (Citrus paradisi) wurden erstmals im Jahr 1750 auf den Westindischen Inseln entdeckt, Anfang des 19. Jahrhunderts nach Florida gebracht und seit 1875 kommerziell angebaut.

Den Namen hat der immergrüne Grapefruitbaum mit seinen dunkelgrünen, ledrigen, ovalen bis 15 cm langen Blättern auf Grund der traubenartigen Anordnung der Früchte an den Zweigen (grape = Traube; fruit = Frucht). Die meisten Früchte, ca. 90 Prozent der Welternte, kommen aus den USA (Florida und Texas), Früchte in Europa kommen meistens aus Israel, Zypern und Spanien. Bei den (Citrus-)Früchten handelt es sich botanisch betrachtet um eine Beere (Hesperidium) mit in verwachsenen Segmenten aufgeteiltem Fruchtfleisch mit Saftschläuchen und einer zweigeteilten Schale: die weiße Innenwand und die meist gelbfarbene Außenwand mit vielen Öldrüsen. Je nach Sorte variiert das bitter-süß-säuerlich schmeckende Fruchtfleisch von weißgelb (z. B. Sorte Jaffa) bis rot (z. B. Star Ruby, mit einem rötlichen Schein auf der Schale). Es gibt Sorten mit vielen Samen, kommerzielle Sorten sind meist kernlos. Die Grapefruit enthält 44 mg Vitamin C auf 100 g. Sie ist eine der gesündesten Früchte überhaupt.

Grapefruitkernextrakt wird als Antibiotikum angesehen

In den 1960er-Jahren entdeckte der Mediziner Dr. J. Harich die keimtötende Wirkung der in den Kernen enthaltenen Bioflavonoide (u. a. Naringenin), die mit dem Vitamin C und Vitamin- noch um ein Vielfaches verstärkt werden. Grapefruitkernextrakt wird als ein natürliches, ungiftiges, pflanzliches Antibiotikum angesehen, welches wirksam gegen Bakterien, Pilze, Viren, Parasiten und andere Krankheitserreger ist. So ist seine Anwendung beispielsweise bei Magen- Darmerkrankungen, Infektionskrankheiten und entzündlichen Prozessen angezeigt. Hervorragend soll eine Gurgel-Behandlung mit fünf Tropfen Extrakt auf ein Glas Wasser bei Halsschmerzen, Angina, Heiserkeit etc. sein.

Bei allen positiven Eigenschaften dieser Inhaltsstoffe – die auch in Pomelos und Pampelmusen zu finden sind – gibt es ernstzunehmende Gegenanzeigen bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme. Hier sollte man sich informieren, da Früchte, Säfte und Extrakt den Abbau bestimmter Arzneistoffe im Körper und damit deren Wirkung und Wirkdauer beeinflussen können.

voriger Artikel ← | → nächster Artikel

Auswahl nach Erscheinungsdatum

Auswahl nach Themenstichwort

Startseite

zuletzt bearbeitet am 31.I.2016