Herbstexkursion an den Rhein bei Erpel am 4. Oktober 2015
 

Nach einem langen, trockenen Sommer ist der Wasserstand am Rhein sehr niedrig. Dann erscheint im Herbst auf den trocken gefallenen Flachufern eine besondere Vegetation, die Fluss-Melden-Flur des Roten Gänsefußes (Chenopodietum rubri). Besonders groß sind diese Flächen an Gleithängen, d.s. die Innenseiten von großen Flusskurven, an denen der Fluss mitgebrachte Schwemmstoffe ablädt.

Sehr eindrucksvoll kann man das an der Rechtsbiegung des Rheins von Erpel bis Unkel studieren. Das Bild rechts stammt vom legendären Trockenjahr 2003, als das Rheinufer an dieser Stelle auf mehrere 100 Meter trocken gefallen war.

2015 war es endlich wieder soweit, dass das Ufer lange genug trocken gefallen war, um hier eine Exkursion des Freundeskreises durchzuführen. Das Foto unten ist am 4. Oktober an fast genau derselben Stelle entstanden.

 

 

Typisch sind ganz viele Gänsefuß- und Fuchsschwanzgewächse, die neuerdings in der Famile Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) zusammengefasst werden. Links ist die Charakterart Roter Gänsefuß (Chenopodium rubrum) abgebildet. Die zweite Charakterart, der Blaugrüne Gänsefuß (Chenopodium glaucum), wurde auch angetroffen.

 

Weitere Beispiele sind rechts der Gestreifte Gänsefuß (Chenopodium strictum, rechts), links der Vielsamige Gänsefuß (Chenopodium polyspermum) und der neuerdings zur gleichen Familie gehörige Weiße Fuchsschwanz (Amaranthus albus) unten Mitte.


         

 

Typisch für solche Standorte sind zahlreiche Neubürger wie der links abgebildete Australische Gänsefuß (Chenopodium pumilo) und vorübergehend auftauchende Nutz- und Zierpflanzen.

 

Tomaten (Solanum lycopersicum) sind inzwischen am ganzen Rhein verbreitet, links eine Archivaufnahme von Düsseldorf. Für die meisten Exkursionsteilnehmer war das eine große Überraschung, dass Tomaten am Rhein überhaupt wild wachsen und dann auch noch in so einer Menge. Rechts ein weiteres Nachtschattengewächs, die Giftbeere (Nicandra physalodes). Ferner wurden angetroffen: Stechapfel (Datura stramonium), Andenbeere (Physalis peruviana), Sonnenblume (Helianthus annuus) und am Ende in Unkel eine blühende Zucchini (Cucurbita pepo convar. giromontiina). 2003 hat der Exkursionsleiter hier auch noch Melonen und Gurken gefunden.         

 

 Die Exkursion endete in Unkel in Sichtweite des Siebengebirges. Anschließend fand in einem Unkeler Weinlokal eine feuchtfröhliche Nachsitzung statt.