Sommerwanderung im Landschaftspark Kammerbusch am 20. August 2017
 

Thema der diesjährigen Sommerwanderung war der Kammerbusch südlich von Langerwehe. Hier legte der Nadelfabrikant Schleicher, der im Tal die Fabrik und seine Villa hatte, im Wald darüber in der 2. Hälfte des 19. Jhdt. einen großbürgerlichen Landschaftsgarten im Stil der Zeit an.

Mit ca. 50ha war das einer der größten Landschaftsgärten des Rheinlands.

Vermutlich die letzte Neuanlage nach dem I. Weltkrieg war eine Ehrentafel für die gefallenen Mitglieder der Familie Schleicher. Danach ist das Gelände zusehends verwahrlost und in den Wirren des II. Weltkriegs endgültig in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

Ab dem Jahre 2001 haben dann zwei neue Eigentümer versucht, was noch vorhanden war zu restaurieren, und was nicht mehr vorhanden war zu rekonstruieren. Dazu wurden auch ganz neue Elemente gestaltet.



Bemerkenswert ist die Vielzahl von Baudenkmälern. Der rechts abgebildete Luluturm hat kein konkretes Vorbild, möglicherweise war der Turm einem weiblichen Mitglied der Stifterfamilie gewidmet.


Dem spätromantischen Zeitgeist geschuldet ist eine Grotte (oben). Obwohl sie etwas versteckt im Wald liegt, muss sie heute leider durch ein unschönes Gitter geschützt werden.













Der inzwischen tatsächlich wildromantisch zugewachsene Torbogen links wird in alten Plänen des Gartens als Triumphbogen bezeichnet.














Nicht nur am Rhein haben sich reiche Bürger "Fake"-Burgen hingestellt. Auch im Kammerbusch gab es eine solche Burg ohne jede hisorische Grundlage. Im sogenannten Rittersaal lud der Nadelfabrikant Schleicher zu rauschenden Festen ein. Die Restauration beschränkte sich darauf, mit Mauerresten die Größe des ursprünglichen Saales ahnen zu können (unten).



Patriotische Erbauung durch Denkmäler für Bismarck, Moltke (oben) und alle preußischen Kaiser (unten links Wilhelm I., unten rechts Wilhelm II.) gehörten selbstverständlich dazu.


Die kleine Gruppe von 9 Mitgliedern des Freundeskreises startete in Langerwehe vom Parkplatz am Friedhof und Sportplatz. Nach einer komplizierten Schleife durch den Kammerbusch ging es noch für eine zünftige Vesper auf die andere Talseite zur Laufenburg, bis dann wieder der Ausgangspunkt in Langerwehe erreicht war.